DVBcut Batch-HowTo

Viele wissen wahrscheinlich gar nicht, dass DVBcut auch einen Kommandozeilen-Modus hat, mit dem man mehrere Filme zeitsparend im Batchbetrieb schneiden kann, sofern man sich vorher interaktiv (oder auch irgendwie automatisch) die ensprechenden Projektdateien erzeugt hat. Das Ganze funktioniert natürlich auch mit mehreren gesplitteten Inputfiles.

Man kann DVBcut nämlich entweder mit

 dvbcut -batch <prjfilename>
oder mit
 dvbcut -batch <mpgfilename1> [ <mpgfilename2> ... ]
aufrufen (unter Windows bekommt man mit "Ausführen -> cmd" eine Konsole mit Eingabeaufforderung!).

Im ersten Fall arbeitet DVBcut das angegebene Projektfile mit allen darin spezifizierten Inputdateien und Schittmarken ab und im Zweiten konvertiert es die einzelnen Input-(TS oder PS-)Files einfach in ein EINZIGES Output-PS/VOB-File ohne irgendwelche Schnitte. Der Name richtet sich dabei nach der ersten Datei, nur mit der Endung '.mpg' (und einer laufenden Nummer, falls schon voranden), nach dem Kommandozeilenschalter -exp oder aber nach dem <expfile>-tag aus der Projektdatei. Die Indexdatei wird dabei automatisch erzeugt oder eingelesen falls sie schon vorhanden ist (eine Datei namens <mpgfilename1>+'.idx' oder wie mit dem optionalen Schalter '-idx <indexfilename>' angegeben).

Zusätzlich gibt es noch den Kommandozeilenschalter '-cut <option>' mit dem man automatisch Schnittmarken definieren kann (ohne Verwendung eines Projektfiles). Entweder an Stellen an denen sich das Seitenverhältnis des Videos ändert (option=AR analog Suggest+Convert-Funktion des Edit-Menus), an Markierungen die aus dem Transport-Stream importiert wurden (option=TS analog Import+Convert-Funktion) oder aber anhand einer Liste von Framenummern bzw. Zeitmarken (zB. '-cut 1000-3000,4000-5000' oder auch '-cut 3:40.080-10:50.240').

Die ganzen Befehle kann man natürlich in eine Batchdatei schreiben (unter Linux würde man script sagen) und so leicht mehrere Filme nacheinander im Hintergrund prozessieren, von denen man zuvor alle Projektfiles mit den Schnittmarken erstellt hat. Wer dafür ein GUI bevorzugt/benötigt, kann es auch mal mit meinem Tcl/Tk-script BatchGUI versuchen... wirklich einfacher/schneller ist die Klickerei aber auch nicht. ;-)

Zuallererst kann man übrigens auch schon mit mehreren

 dvbcut -generateidx <mpgfilename1> [ <mpgfilename2> ... ]
die Indizes der zu schneidenden Filme in einem Rutsch im Hintergrund erstellen lassen, da dies ja doch auch immer etwas dauert. Unter Linux würde man wohl einfach an der Kommandozeile 'for f in /inputpfad/*.tts; do dvbcut -generateidx -idx `basename "$f".idx` $f; done' sagen (oder gleich on-the-fly die Transport-Streams von der Receiverplatte mittels TFFS/TSfilter in einer cat|tsfilter|tee|dvbcut-pipe filtern/kopieren UND indizieren?). Dadurch hat man dann überhaupt keine Wartezeiten mehr und kann flott einen Film nach dem anderen öffnen und die Schnittmarken heraussuchen!

Ich packe nach dem Batch-Schneiden mitunter sogar noch das vollautomatische DVD-Authoring und -Brennen hintendran, sofern mein Plattenplatz ausreicht (...oder grade weil nicht?), entweder inklusive grafischer Menus mit Hilfe von

 dvdwizard -o DVD -T "Meine Lieblingsserie" -t "Episode 1" <vobfilename1> [ -t "Episode 2" <vobfilename2> ... ]
(wohl aber nur unter Linux) oder ohne Menus direkt mit
 dvdauthor -o DVD -t [-c <chapterlist1>] <vobfilename1> [ -t [-c <chapterlist2>] <vobfilename2> ... ] 
 dvdauthor -o DVD -T
Letzteres lässt sich neuerdings unter Linux auch über das Settings-File als eigene Exportoption konfigurieren und damit mittels '-format'-switch direkt auswählen. Danach nur noch für jede DVD
 growisofs -dvd-compat -Z /dev/dvd DVD
anwerfen und fertig (unter Windows statt dem DVD-recorder device '/dev/dvd' den Laufwerksbuchstaben zB. 'C:' angeben! :)

Mit "dvbcut -help" bekommt man übrigens eine kleine Auflistung der CLI-Optionen...